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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 454

1859 - Lübeck : Rohden
454 Xxii. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Papstthumö. berufen, so bekam es auch zu fühlen, was es heißt, ein Volk ohne Treu und Glauben und eine zur Gewalt gelangte Masse zu re- gieren. In früheren Zeiten würde ein solcher Kampf zwischen zwei Köni- gen um die Krone Frankreichs sofort von dem Papst vor seinen Rich- terstuhl gezogen und in päpstlicher Machtvollkommenheit entschieden sein. Wieweit lag solche Möglichkeit jetzt schon dahinten. Umgekehrt stritten sich soeben zwei Päpste um die dreifache Krone und die ganze Christenheit fragte verwirrt und verlegen, welcher höhere Richter hier zu entscheiden habe über zwei Männer, deren jeder sich selber für den einigen höchsten Richter auf Erden erklärte und Gottes Stellvertreter. Bis zum Jahr 1367 hatten die Päpste unbeweglich verharrt zu Avig- non unter französischer Botmäßigkeit. Da aber inzwischen Frank- reich, durch die englischen Kriege geschwächt, ihnen die Kette etwas löste und in Italien das ganze päpstliche Gebiet in fremde Hände zu gera- then drohte, so versuchte zuerst Urban V. nach der heiligen Stadt, nach Rom zurückzukehren. Aber da erhob sich Widerspruch von einer Seite, von der man es am wenigsten hätte denken sollen. Die Cardi- näle wollten nicht wieder nach Rom. Sie waren meistens Franzosen und hatten die weichlichen Genüsse und die schlaffe Sicherheit des süd- lichen Frankreich so lieb gewonnen, daß sie es mit dem gefährlichen Rom und Italien nicht vertauschen mochten. Auch Urban selber fand es am Ende wohnlicher in Avignon und kehrte 1370 dahin zu- rück. Aber er starb noch in demselben Jahre und sein Nachfolger Gregor Xi. (1370—78) machte nun doch wirklich Ernst mit der Rückkehr nach Rom. Eine neue größere Noth entstand aber mit sei- nem Lode. Es wurde ein Papst gewählt, Urban Vi. (1378—91), ein geborener Italiener, von dem man die Zuversicht haben konnte, daß er nicht wieder nach Frankreich entweichen werde. Aber eine große Partei, auch unter den Cardinäleu, war mit dieser Wahl unzufrieden und ging hin und wählte einen andern Papst, der sich Clemens Vii. nannte und alsbald wieder seinen Sitz in Avignon aufschlug. So entstand die jämmerliche Papstspaltung, das päpstliche Schisma, wel- ches länger als ein ganzes Menschenalter fortdauerte und die christliche Welt in zwei Hälften zerriß. Der ganze Westen außer England er- klärte sich nämlich für den französischen Papst, dagegen Deutschland und alle übrigen Länder hielten zu dem römischen Papst Urban. Ein jeder dieser beiden Päpste bannte und verstuchte den andern sammt seinem ganzen Anhang. Die nächste Wirkung war, daß der Bann alle seine Schrecken verlor. Die gesammte Christenheit lag ja jetzt unter dem Bann, mochte sie nun von dieser oder jener Seite her ge- bannt sein. Jeder Papst erklärte den Bann sowie alle Amtshand- lungen des Gegenpapstes für wirkungslos. Die Fürsten und Könige stritten über die Rechtmäßigkeit des einen oder des andern Papstes. Die Gelehrten, besonders die Universitätslehrer in Paris, stellten Un- tersuchungen an, wie solchem Uebel des Doppelpapstthums abzuhelfen sei. Das Volk aber sammt der ganzen Geistlichkeit seufzte und weh-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 457

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 10. Die großen Kirchenversammlungen und die Hussiten. 457 Das zweite zu Kostnitz, 1415—18, saß drei Jahre und meinte ein Großes gethan zu haben, da es den mit Lastern und greulichen Ver- brechen wie mit einem unflätigen Gewand überkleideten Papst Jo- hann Xxiii. absetzte und die beiden anderen Päpste zur Abdankung bewog. Aber wie wenig es selbst in der Wahrheit stünde, bewies das Concil in jammervollster Weise dadurch, daß es den Zeugen der Wahrheit, Johann Huß, elendiglich als einen Ketzer verbrannte. Das dritte Concil zu Basel, 1431—49, saß gar achtzehn Jahre. Aber obgleich es eine Menge heilsamer kirchlicher Gesetze zur Abstel- lung der gröbsten Uebelstände gab, fand cs doch kein Heilmittel wi- der den Hauptschaden. Es gerieth vielmehr in Zerwürfniß mit dem Papst, in Zerwürfniß mit sich selber und mit einem großen Theil der Christenheit, und trat, nachdem es in den letzten Jahren eine kläg- liche Rolle gespielt, mit Schimpf und Schande wieder vom Schau- platz ab. Das erste Concilium, zu Pisa, hatten die Cardinäle ausgeschrie- den und zwar die römischen und französischen Cardinäle in Gemein- schaft, denn es lag ihnen wirklich daran, die Einheit und dadurch die Macht und den Einfluß des Papstthums wiederherzustellen. Nachdem sie nun zu Pisa den Papst Alerander V. gewählt hatten, betrug der sich sogleich wieder als Herr des Concils, löste es auf und tröstete die erschrockenen Reformfreunde mit der Aussicht auf ein bald zu beru- fendes neues Concil, wo die Reformation der Kirche sollte in Bera- thung gezogen werden. Er wußte nur zu gut, daß die Leute, die in Pisa versammelt waren, auch keine Heilige seien, und kannte die Ränke und Schleichwege sehr genau, durch die man bei ihnen Vieles und Alles durchsetzen konnte. Als dann nach Alepa nder's Tode 1410 der Cardinal Balthasar Cossa, einer der verrufensten und schändlich- sten Menschen, Papst geworden war (er nannte sich Johann Xxiii.), ward er zwar durch das Drängen des Kaisers Siegmund, durch die lästigen Anforderungen der Pariser Universität und durch den an- dauernden Streit mit den anderen beiden Päpsten gezwungen, das Con- cil nach Coftnitz zu berufen, aber er that es mit der Absicht und in der Hoffnung, auch dort Alles in eine bloße Spiegelfechterei zu verkehren und die Versammlung so bald als möglich wieder aufzulösen. Das gelang ihm nun zwar nicht. Zu gewaltige Schaaren von gelehrten und ge- wandten Geistlichen und Laien waren dort aus allen christlichen Ländern zusammengeströmt (an 80,000 Menschen), die nicht so leicht mit sich umspringen und sich wieder nach Hause schicken ließen. Der Kaiser Siegmund in aller Pracht seiner glänzenden äußern Erscheinung hielt dort seinen Hof und die angesehensten deutschen Fürsten mit ihm. Gesandte aus allen Ländern, aus Griechenland und aus Schottland, aus Schweden und aus Cypern, aus Portugal und aus Rußland wa- ren mit ihrem zahlreichen Gefolge erschienen. Weiter aber lagerte auch

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 512

1859 - Lübeck : Rohden
512 Xxm. tz. 12. Krieg wider die Protestanten. Karl's und Ferdinand's. Wie ganz Oestreich und Böhmen von evangelischen Verneinungen erfüllt war, so erhub trotz aller Scheiter- haufen und Marterwerkzeuge in Karl's Niederlanden die evangelische Gesinnung immer unzweifelhafter das Haupt. Besonders seitdem (1545) der ehrenwerthe Erzbischof und Kurfürst Hermann von Köln den Entschluß gefaßt hatte, die Reformation in seinem Lande einzusühren. Die Bisthümer Paderborn und Münster würden ge- folgt sein. Der neuerwählte Erzbischof und Kurfürst von Mainz schien nur eines solchen Beispiels zu bedürfen, um denselben Schritt zu thun. Der Kurfürst von der Pfalz erklärte sich schon ganz entschieden evan- gelisch. Schon wurde in Metz eine Reformation versucht. Wie hätte Trier, wie hätte Utrecht, wie hätten die niederländischen Provinzen sich länger unter katholischem Drucke halten lassen? Hier war cs für Karl nothwendig geworden, zu einer Entscheidung zu kommen, entwe- der in seinem eignen Lande den Protestantismus frei zu geben — aber wie hätte er dann die Herrschaft in Spanien, in Italien, wie hätte er die Kaisergewalt behaupten mögen? — oder den Protestantismus aus allen Kräften zu bekämpfen. Ein anderer Grund. Seine ganze Politik war seit einer langen Reihe von Jahren darauf hingegangen, den Papst durch die Protestanten, die Protestanten durch den Papst zu bedrohen, sie so beide seines Schutzes bedürftig zu machen, sie sei- ner Leitung unterzuordnen. Nicht war er gemeint, das ganze katho- lische System unverändert bestehen zu lassen. Er wollte es reformi- ren, er wollte auch den päpstlichen Hof reformiren, aber dann sollten auch die Protestanten sich mit den für die gesammte Kirche angeord- neten Verbesserungen begnügen; es sollte wieder eine Einheit zu Stande gebracht werden, und er der Kaiser wollte die wiederverei- nigte Christenheit mit verstärkter Machtfülle beherrschen. Das Mit- tel aber, wodurch er die Wiedervereinigung herbeiführen wollte, war ein allgemeines Concilium, das unter seiner kaiserlichen Einwirkung gehalten würde. Dies Concilium zu Stande zu bringen, darauf hin waren alle seine Bemühungen seit vielen Jahren gerichtet gewesen. Jetzt ward es eröffnet im December 1545. Aus Furcht vor der Rache des Kaisers, der jetzt mit dem König von Frankreich, dem bisherigen Schutzherrn und Bundesgenossen des Papstes, ausgesöhnt war, hatte Papst Paul Iii. sich endlich entschlossen, das Concilium zu Trient zu sammeln. Der Kaiser hoffte es ganz nach seinen Wünschen leiten zu können. Da lag ihm aber Alles daran, daß die Prote ftanten das Concilium beschickten und sich dessen Aussprüchen unterwarfen. Hät- ten sich aber die Protestanten hierzu herbeilassen dürfen? Nimmer-

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 493

1859 - Lübeck : Rohden
Xxhi. §. 5. Hemmungen und Spaltungen in Deutschland und der Schweiz. 493 bayerischen Herzöge mit dem Papst erweiterte sich. Auch der Kurfürst von Mainz und die Herzoge von Braunschweig und Sachsen schlossen Bündnisse zur Aufrechthaltung der katholischen Lehren und Gebräuche. Dem gegenüber traten auch die evangelischen Fürsten zusam- men, der Kurfürst von Sachsen und Philipp von Hessen, eine große Anzahl niederdeutscher Fürsten und Städte, auch mehrere ange- sehene Städte des Oberlandes. Und als nun endlich 1526 ein neuer Reichstag zu Speier gehalten wurde, und kaiserliche und päpstliche Commiffare die Wiederherstellung einer vollständigen Einigung aller Deutschen wiederum verhinderten, da kam es zu einer völligen und nicht wieder auszulöschenden Spaltung Deutschlands. Jedem Fürsten, jeder Stadt wurde es überlassen, in kirchlichen Dingen sich nach eignem besten Wissen und Gewissen zu verhalten; eine Einheit und Gleichförmigkeit in Sachen der Religion wurde von den Deutschen aufgegeben. Der böse Feind und Widersacher des Reiches Gottes hatte dafür gesorgt, daß nicht bloß in Deutschland das gesegnete Werk der Refor- mation Anlaß wurde zu Trennungen und Spaltungen der traurigsten Art, sondern daß an vielen anderen Orten das engst Verbundene durch die kirchliche Umgestaltung aus einander gezerrt wurde, das Zusam- mengehörige und Verbrüderte in Haß und Feindschaft aus einander trat. So war es in der Schweiz. Zwingli's neue Gottesdienstord- nung, Verfassung und Lehre war auch in Basel angenommen, auch in Bern, und eine ganze Menge kleinerer und größerer Cantone erklär- ten sich nach und nach ebenfalls dafür. Aber andere, insonderheit die ältesten und deshalb angesehensten Cantone wollten durchaus von keiner Neuerung wissen. Da sie sich selbst nicht stark genug hielten, verbün- deten sie sich mit ihrem alten Erbfeinde, mit Oestreich, um dem Um- sichgreifen der evangelischen Neuerung zu wehren. Mehrere Jahre ha- den die Kräfte beider Parteien sich gemessen und die Entscheidung hat geschwankt. Endlich ist es auch in der Schweiz zu demselben Ausgang gekommen, wie in Deutschland. Der größere Theil der Cantone blieb katholisch, der andere Theil hielt treu zum evangelischen Bekenntniß. Nun hätte man denken sollen, daß durch diese religiösen Spaltungen wenigstens das politische Band zwischen den beiden gleichartigen Hälften in Deutschland und der Schweiz wieder festgeknüpft werden würde. Aber auch das geschah nicht. Die katholischen Schweizer hielten sich nach wie vor entfernt von den katholischen Deutschen ; und die evangelischen Schweizer geriethen sogar in offenbaren Gegensatz gegen die deutschen Anhänger Luther's. Gleich zwischen Zwingli und Luther entspann sich ein persönlicher Streit. Es sah sich so an, als drehe sich dieser Kampf, der bis auf den heutigen Tag die Reformirten und Lutheraner getrennt hält, lediglich um die Lehre vom heiligen Abendmahl. Darüber sind auch in der That die heftigsten Schriften gewechselt, die härtesten

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 538

1859 - Lübeck : Rohden
538 Xxiv. §. 6. Philipp n. und die Guisen in Frankreich. Hause Valois in Frankreich vielfach verschwägert und beherrschten während der kurzen Regierung Franz Ii. (1559—60) ganz Frank- reich. Nun waren aber diese guisischen Prinzen, die Brüder Franz und Karl Gui se, die entschiedensten Vorkämpfer des Katholicismus. Die Verfolgungen, welche sie über die evangelisch Gesinnten — man nannte sie in Frankreich Hugenotten — ergehen ließen, waren so grausam, so übermüthig, so schonungslos, daß ganz Frankreich von Abscheu und Widerwillen gegen das guisische Regiment ergriffen wurde. Man fand es unerträglich, daß diese fremden Prinzen alle Gewalt im Lande an sich rissen, während die einheimische, dem Hause Valoiö nahe verwandte Linie Bourbon zurückstehen mußte. Als daher der kränkliche achtzehnjährige König Franz Ii. starb und sein zehnjähriger Bruder Karl Ix. eine neue vormundschaftliche Regierung nöthig machte, so sahen sich die Guisen alsbald aus ihren hohen Aemtern verdrängt, und die Bourbons begannen in Gemeinschaft mit der Königin Katharina die höchste Gewalt zu üben. Die bourbonischen Prinzen aber neigten sämmtlich zum Protestantis- mus, waren zum Theil entschiedene Protestanten. Ihre Führer Anton von Navarra und Conde brachten durch eine Art Vertrag ein Edict zu Stande (zu St. Germain 1562), welches den Protestanten wenigstens Duldung und eine beschränkte Religionsfreiheit gestattete. Aber von diesem Augenblick begannen die Kämpfe *), begann ein Um- schwung, der das innerste Wesen der reformirten Kirche Frankreichs berührte. Aus dem Kampf zwischen den beiden Kirchen wurde ein Kampf der beiden politischen Parteien, aus dem duldenden Widerstand der Protestanten gegen die grausamen Verfolgungen der Katholiken ward ein zuchtloser Parteikampf der Bourbonen gegen die Guisen, ward ein Bürgerkrieg, der 15, der 30 Jahre hindurch Frankreich zer- fleischt hat, der alle wilden Leidenschaften, Ungerechtigkeit, Haß, Rache, Blutdurst, Verachtung der Obrigkeit, Vernichtung aller heiligen Bande der Natur und des Vaterlandes hervorgerufen und dem französischen Protestantismus jenen Charakter von Wildheit und abenteuerlicher Waghalsigkeit beigemischt hat, der erst in dem furchtbaren Schmelz- seuer neuer schrecklicher Bedrückungen wieder gereinigt und geweiht *) Der Anlaß zu den französischen Religionö- und Bürgerkriegen war dieser. Kanin war das Edict von St. Gerniaiu gegeben, so schwuren die Guisen und ihr Anhang, daß sie es nimmer würden zur Geltung kommen lassen. Bei der ersten Gelegenheit, da sie eine protestantische Gemeinde ihren Gottes- dienst halten sahen, richteten sie ein Blutbad unter den Kirchengängern an. Da brach der Bürgerkrieg aus.

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 570

1859 - Lübeck : Rohden
570 xxv. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Rationalismus. reich gebracht und reichlich gedüngt hatte, erlebte Ludwig Xiv. nicht mehr. Aber der Regent und Vormund des minderjährigen Nachfol- gers, Herzog von Orleans (ff 1723), und darnach Ludwig Xv. selbst (ff 1774) haben redlich das Ihrige zum Gedeihen dieser höllischen Pflanzung beigetragen durch eine über alles Maß, über allen Glauben hinausgehende Schamlosigkeit des öffentlichen Lebens, durch eine Ruch- losigkeit und viehische Gemeinheit, die man außer bei ihren elenden Nachäffern wohl nur noch bei den niedrigsten Lüstlingen des zusammen- stürzenden alten Römerreichs gefunden hat. Diese Menschen hatten ganz Frankreich in ihr Luderleben mit hineingezogen und einen Pest- hauch über die Tausende von Familien ausgegoffen, deren blühende Schönheiten sie aus allen Provinzen herantreiben ließen, um sie zum augenblicklichen Sinnenkitzel zu mißbrauchen und sodann in lebenslange Schande hinabzustürzen. Die Thränen, die Verzweiflungsschreitz der gemordeten Unschuld, das teuflische Aufjauchzen befriedigter Fleisches- brunst, die Flüche und Lästerungen widerchriftlicher Spötter, welche Tag aus Tag ein aus den königlichen Palästen und aus den Schlössern der Großen ausstiegen — sie sind nicht wie ein Dampf, wie ein Nebel verzogen, sondern sie haben sich wie ein tiefes schwarzes Gewölk immer dichter und dichter über die Dächer und Häupter der Fürsten gesam- melt, bis dann endlich, endlich der Wetterstrahl des Gerichts aus den Wolken daherfuhr, und all das schuldbeladene Gelichter zermalmend traf und niederwarf. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Ratio- nal i s m u s. Wenn wir jetzt von dem mächtig aufstrebenden Westreich wieder nach unserm Vaterland hinüberblicken, so möchte wohl die Seele von Zorn und Schmerz erfüllt werden. Denn wo man auch hinsieht, heißt es Jcabod — die Herrlichkeit ist dahin. Das Volk, welches einst unter seinen herrlichen Kaisern Italien, Frankreich, Ungarn, Polen und Dänemark Gesetze vorschrieb, ist jetzt zu einer politischen Null gewor- den. Der hochmüthige Franzose, der durch den schmachvollen Rhein- bund alle westlicheren Fürsten und Kurfürsten Deutschlands unter sei- nen Gehorsam gebracht hatte, schaltete und waltete mit unverhehltem Hohne im Mittlern und südlichen Deutschland als Herr und Gebie- ter. Das ganze linke Rheinufer betrachtete Ludwig Xiv. schon als sein Eigenthum. Als er gegen Holland Krieg führen und doch Belgien nicht berühren wollte, machte er ohne weiteres Neuß zu seinem Waf- fenplatz, Jülich und Cleve erfüllten sich mit fraitzösischen Bataillonen, und die deutschen Reichsfürsten schwiegen dazu. Vielmehr, sie gaben selber ihre Zustimmung, zogen selber mit gegen Holland und strichen

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 543

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §, 7. Gegenreformation in Polen und Oestreich. 543 noch drei Katholiken gefunden haben. Ferdinand aber selbst, ein Zögling der Jesuiten, war sofort entschlossen, sein ganzes Land wieder katholisch zu machen. Trotz aller Warnungen, Drohungen, Bitten begann er sogleich mit der Ausweisung sammtlicher evangelischer Pre- diger. Dann ward der evangelische Gottesdienst im ganzen Lande, in Steiermark, Kärnthen und Krain bei Todesstrafe verboten. Eine Commission mit einer Schaar Bewaffneter durchzog das Land. Wer nicht katholisch werden wollte, mußte sogleich das Land verlassen. In Kurzem waren die genannten Lande wieder vollkommen katholisch. Da ermannte sich auch Kaiser Rudolf zu gleichen Maßregeln. Das östreichische Erzherzogthum ward in gleicher Weise katholisch gemacht wie die südlichen Provinzen. Schon versuchte man die gleichen Mittel auch in Böhmen und Ungarn. Und wäre unter solchen Umständen wohl Gerechtigkeit und Unparteilichkeit von Seiten der höchsten kaiser- lichen Gerichte zu erwarten gewesen, wenn katholische Klagen wider protestantische Fürsten und Städte im deutschen Reich angebracht wurden? Sowohl das Reichskammergericht, als der Reichshofrath zeigten von Tage zu Tage eine katholischere Färbung. Als in der pro- testantischen Reichsstadt Donauwörth ein Tumult gegen den katholi- schen Abt ausgebrochen war, der es wagte, eine feierliche Procession durch die Stadt zu führen, wurde ohne Weiteres die Acht über die un- glückliche Stadt ausgesprochen; der erzkatholische Herzog Maximilian von Bayern eroberte sie und behielt sie und rottete sofort derl Protestan- tismus aus. Da erhoben sich denn freilich die protestantischen Für- sten und schlossen auf's Neue (1607) einen Waffenbund — die Union — um ihr gutes Recht gegen die Ungerechtigkeit der Katholiken zu vertheidigen. Aber die Katholiken schlossen nicht minder ein Bündniß gegen die Protestanten, die Liga. Fortan war Deutschland in zwei feindliche Lager gespalten, keine gemeinsame Handlung konnte mehr vorgenommen, kein Reichstagsbeschluß mehr erzielt werden; die Ein- heit des deutschen Reichs war zerbrochen. Stehen wir an diesem Punkt einen Augenblick still und besinnen uns, welch einen heftigen und gewaltsamen Verlauf die Dinge in dem letzten halben Jahrhundert genommen haben. Bis in die vierziger Jahre des sechzehnten Jahrhunderts fanden wir den Protestantismus in fortwährendem Vordringen nach allen Seiten. Die Verluste, die er an einzelnen Punkten erlitten hatte, waren durch Eroberungen an an- deren Punkten reichlich wieder vergütet. Selbst der mächtige Kaiser Karl mußte sich den Forderungen der Protestanten fügen. Der ganze Norden gehörte bereits der evangelischen Kirche. Nach Heinrich's Viii. und Franz' I. Tode (1547) schien sie auch in England und

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 548

1859 - Lübeck : Rohden
548 Xxiv. §. 9. Gustav Adolf in Deutschland, 1630—32. sich her in die niederdeutschen Gebiete gezogen hätten. Christian von Anhalt, Christian von Braunschweig und Halberstadt, der Graf von Mansfeld, der Markgraf von Baden, die sind es, welche zuerst die Greuel des dreißigjährigen Krieges herbeigeführt. Mansfeld stellte zuerst den Grundsatz auf, daß der Krieg den Krieg ernähren müsse, und gab das Beispiel zu jenen gräßlichen Räubereien und Brand- schatzungen, durch welche solch unsägliches Elend über Deutschland ge- bracht ist. Die Gewaltthaten und Zügellosigkeiten des halberstädtischen Christian in Niedersachsen und Westphalen, wo noch gar keine Ver- anlassung zum Kriege vorlag, zeigten dem katholischen Heere den Weg in die nördlichen Landschaften. Nachdem der ligistische Feldherr Tilly den Markgraf von Baden zur Ruhe gebracht, den Mansfeld über den Main hin vor sich hergejagt, erschien er mit seinem katholischen Heer an den niedersächstschen Grenzen. Mansfeld und Christian waren nach den Niederlanden entwichen, und wären sie nur da geblie- den! Aber in unseliger Fehdelust, von dem hinterlistigen Frankreich, welches Oestreich schwächen wollte, aufgereizt, mit niederländischem Gelde versehen, brachen sie mit ihren wilden Räuberschaaren wieder in's Ost- friesische und Westphälische hinein, so daß selbst die protestantischen Stände sich gegen sie zur Wehre setzen mußten. Und nun zum Ueber- stuß kam auch der dänische König, ebenfalls von den Franzosen be- trogen, in's deutsche Reich hereingerückt, ward aber von Tilly bei Lutter am Barenberge gänzlich geschlagen (1626). Nun verwandelte sich aber die bisherige Vertheidigung der Katholiken erst recht in einen Angriffskrieg; nun stellte auch der Kaiser unter dem dämonischen Manne Albrecht von Wallenstein ein eignes Heer auf, und von Osten wie von Westen her ergossen sich nun die katholischen Waffen über das ganze nördliche Deutschland, bis an die Nordsee und an die Ostsee, ja durch Schleswig bis nach Jütland, und nur das Kattegat setzte ihrem weitern Vordringen eine Grenze. Da hatte es auch der Kaiser keinen Hehl mehr, daß er diese ihm selbst unerwartete Fülle von Macht und Sieg zur Aufrichtung einer solchen Kaiserherrschaft zu gebrauchen gedenke, wie Deutschland sie seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen, wie Karl V. sie auf dein Höhepunkt seiner Macht kaum einen Augenblick besessen hatte. Der Papst und die ganze katholische Welt jauchzte, daß nun die Zeit gekommen sei, wo die ganze abgefallene Christenheit wieder unter den Gehorsam der Kirche könnte gebracht werden, und schon erschien das Rest itutio n se d ic t, wonach alle norddeutschen ehemaligen Bisthümer, Abteien und Stifter der katholi- schen Kirche sollten zurückgegeben werden (1629). §. 9. Gustav Adolf in Deutschland, 1630—32. Fragen wir nach dem Grunde all des unsäglichen Mißgeschicks, welches bis hierher schon über Deutschland hereingebrochen war, so ist es die völlige Auflösung der deutschen Einheit. Seitdem Katho- liken und Protestanten sich wieder wie zwei feindliche Heere gegen-

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 552

1859 - Lübeck : Rohden
552 Xxiv. §. 10. Ausgang des dreißigjährigen Krieges. anderes Elend als das des dreißigjährigen Krieges würde dem Umsturz der deutschen Verfassung und der Untergrabung des deutschen Wesens gefolgt sein. §. 10. Ausgang des dreißigjährigen Krieges. Nach Gustav Adolf's Tode hatte sein Kanzler Orenstierna die politische, der Herzog Bernhard von Weimar die militärische Leitung der schwedischen Angelegenheiten übernommen. Aber das Ver- trauen der Protestanten zu den Schweden war dahin. Ein Jeder wünschte, daß sie doch nur Deutschland wieder verlassen möchten. Beson- ders nach Wallenstein's Tode, da die Furcht vor den kaiserlichen Heeren sich minderte und auch der Kaiser friedfertigere Gesinnungen offenbarte, ward es dem schwedischen Kanzler schwer, die deutschen Fürsten noch im schwedischen Interesse zusammenzuhalten. Nur die Furcht vor der schwedischen Kriegsmacht verhinderte noch die förmliche Lossagung der Deutschen von den Schweden. Als aber die letzteren in der Schlacht bei Nördlingen durch den Sohn des Kaisers Ferdinand auf's Haupt geschlagen waren, da schlossen sich die Deutschen sogleich mit Freuden an den Kaiser an. Kursachsen voran, schlossen sie den Frieden zu Prag (1635), wodurch der augsburger Religionsfriede be- stätigt, das Restitutionsedict zurückgenommen und aller Anlaß zu Kla- gen der Protestanten wider katholische Bedrückungen aus dem Wege geräumt wurde. Fast ganz Deutschland, auch alle protestantischen Fürsten und Städte traten diesem Frieden bei. So war also jede Ursache zur weitern Fortsetzung des Krieges entfernt. Nach 17 lan- gen Leidensjahren hätte unser Deutschland einer lang ersehnten Ruhe genießen können, wenn — Schweden und Franzosen nicht gewesen wären. Die Schweden wären wohl noch aus dem Reiche zu ver- jagen gewesen; sie waren auch selbst des Krieges müde, und hätten gern Frieden gehabt, wenn ihnen nur eine erwünschte Entschädigung, etwa die deutschen Ostseeländer wären eingeräumt worden. Aber was hätte Frankreich bewegen sollen, seine Kriegspläne aufzugeben? Bisher hatte dieser Erzfeind des deutschen Namens nur von ferne ge- standen und voll Freuden das Feuer geschürt, welches Deutschland verzehrte. Jetzt entschloß er sich, mit eignen Streitkräften in's Feld zu rücken, um so viel als möglich von dem deutschen Gebiet abzurei- ßcn und mit Frankreich zu vereinigen. Und schon fand sich unter den Deutschen selbst ein bethörter Fürst, der um eines schnöden Gewinnes willen, den man ihm vorspiegelte, sein Vaterland an den welschen Nachbar verrieth, um dann spater, wie es Verräthern geht, schmäh-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 627

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 10. Deutschlands sittliche und politische Wiedergeburt. 627 abgebrochen wurden, als Oe streich sich entschieden auf die Seite der Verbündeten stellte, und schon zog die große Hauptarmee unter dem Fürsten Schwarzenberg aus Böhmen über die trennenden Berge nach Sachsen hinein, um den heiligen Kampf im Verein mit den Brüdern zum sieghaften Ende zu bringen. Und nun folgten die Sie- gesnachrichten Schlag auf Schlag, und die dazwischen sich mengenden Botschaften von einzelnen Verlusten und Niederlagen wurden immer gleich wieder von neuem Siegesjubel überwogen. Blücher, der deutsche Heldengreis, machte den Anfang mit seinem großen und ruhmvollen Sieg an der Katzbach; die Generäle Oftermann und Kleist von Nollendorf vernichteten die französische Heeresabtheilung des Vandamme in der Ebene von Culm, wohin das böhmische Heer sich nach der Schlacht bei Dresden wieder hatte zurückziehen müssen. Bülow aber, mit der Beterschaar des theuren Vater Jä- nicke hinter sich, schlug die gegen Berlin heranziehenden Marschälle Oudinot und Ney erst bei Groß-Beeren, dann beidennewitz mit der preußischen Landwehr so vollständig, daß dieser ganze Hee- restheil fast aufgerieben wurde. Das geschah alles in den letzten Ta- gen des August und Anfangs September. Es waren die Vorübun- gen zu dem großen Kampf, der noch bevorftand gegen den Schlach- tenmeister, den Napoleon selber. Der stand noch in Dresden und versuchte es, während des September bald in Böhmen, bald in Schle- sien einzudringen, bald rechts, bald links sich freie Bahn zu machen, aber vergebens. Das Netz wurde fester und fester um ihn herumge- zogen. Die drei Armeen, die bisher in Böhmen, Schlesien und nörd- lich an der Elbe vertheilt gewesen waren, zogen jetzt von allen Seiten heran, um sich bei Leipzig zu vereinigen. Blücher mit seinem schle- sischen Heere stieß zur Nordarmee, suchte den zaudernden B er nadotte mit sich fortzureißen, erzwang durch Aork's kühne Waffenthat bei Wartenberg den Uebergang über die Elbe, und rückte dann von Nor- den her, gleichwie Schwarzenberg von Süden her in die Ebene von Leipzig. Auf diesen weitgestreckten Flächen, wo schon so manche blutige Schlacht geschlagen war, sollte auch der große Entscheidungs- kampf geschehen, da das in zwei feindliche Hälften zerspaltene Europa einander gegenüber stand. Der Tag des Gerichts über den Verder- der war endlich gekommen. Er fühlte seine Schläge schon im eignen Herzen. Von Verzweiflung zum Trotz, von Hoffnungslosigkeit zum Uebermuth hin und her schwankend, war er selbst seiner eignen Um- gebung fürchterlich geworden. Nur mit finsterm Widerwillen oder bangem Zweifel gehorchten ihm noch seine Generäle ; im ganzen Heere 40*
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